Heinrich Robenow

Heinrich Rubenow (* um 1400, † 31. Dezember 1462 in Greifswald) war ein Greifswalder Bürgermeister
und maßgeblich an der Gründung der dortigen Universität (heute Ernst-Moritz-Arndt-Universität)
beteiligt.

Rubenow entstammte einer alteingesessenen Greifswalder Familie, die seit dem 14. Jahrhundert
in der Stadt lebte und dort auch entscheidenden Einfluss hatte. Sein Urgroßvater trug den Titel
eines Magisters, sein Großvater war ebenfalls Bürgermeister von Greifswald. Heinrich Rubenow
war zunächst Schüler der St.-Marien-Schule in Greifswald, besuchte ab 1435 die Universität Rostock
und erwarb 1447 den Doktortitel an der Universität Erfurt. 1449 wurde er Bürgermeister in
Greifswald. Rubenow betrieb hartnäckig die Gründung einer pommerschen Universität in Greifswald.
Als wohlhabender Bürger stellte er zur Ausstattung der Universität mehrere 1000 Mark
zur Verfügung und überließ der künftigen juristischen Fakultät seine Bibliothek.
Er konnte die Unterstützung des Camminer Bischoffs Henning von Iven und des Herzogs
Wartislaw IX. von Pommern gewinnen. Dieser stiftete 1456 die Hochschule. Die Eröffnung
der Universität durch Rubenow erfolgte am 17. Oktober 1456 in der Nikolaikirche,
die zu diesem Anlass in den Rang eines Doms erhoben wurde. Teilnehmer waren u.a.
Bischoff Henning von Iven, der die Stiftungsbulle des Papstes Kalixt III. mitführte und
Herzog Wartislaw. Rubenow wurde zum Vizekanzler, Stellvertreter Herzog Wartislaws im
akademischen Konzil und ersten Rektor ernannt. Er erhielt zugleich die Vollmacht,
Universitätslehrer einzusetzen und zu entlassen. Aufgrund zahlreicher Anfeindungen
mußte er im September 1457 aus Greifswald fliehen. Nach seiner Rückkehr im Dezember 1457
wurden seine Gegner aus der Stadt vertrieben, einer wurde hingerichtet. Wartislaw X. stattete
Rubenow 1459 mit weit gehenden Rechten aus, die denen eines heutigen Kultusministers
vergleichbar sind.Rubenow war ebenfalls an der Errichtung der Stiftskirche St. Nikolai beteiligt,
ein Teil der Klerikerpfründe wurde von ihm gestiftet und mit den erforderlichen Gütern
ausgestattet. Vermutlich auf Betreiben seiner Feinde, des Bürgermeisters Lange und des
Ratsherren von der Osten, wurde Rubenow in der Silvesternacht 1462 ermordet.
Die nach seinem Tod einsetzenden Machtkämpfe konnten erst durch den Einsatz herzoglicher
Truppen beendet werden. (Wikipedia)

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