Klaus Pretor © 2007

Universität Greifswald - Uni-Institute

Ein Institut (lat. instituere = einrichten, errichten; PPP: institutum) kann eine Lehr- oder Forschungseinrichtung sein, aber auch eine kulturelle, künstlerische oder wirtschaftliche Organisation. Weiterhin wird Institut auch im Sinne von Rechtsinstitut verwendet. Die Bezeichnung von Schulen und (Teilen von) Hochschulen als Institut hat eine lange Tradition. Im 18. Jahrhundert pflegten sich die Privatschulen als Institut zu bezeichnen. Auch heute noch ist ein Institut oft eine mit eigener Verfassung (Konstitution) ausgestattete Anstalt, die wissenschaftlichen Arbeiten wie der Forschung oder der Erziehung dient. Institute sind häufig Teil einer Hochschule oder einer Fakultät einer Hochschule oder sind An-Institute einer Hochschule. Sie haben vielfach öffentliche Träger oder sind als Stiftung oder Verein organisiert. Aufgrund der Wissenschaftsfreiheit ist jedoch auch eine privatrechtliche Organisationsform erlaubt und sinnvoll. So sind zum Beispiel Meinungsforschungsinstitute typischerweise forschende Organisationen und gleichzeitig gewinnorientiert wirtschaftende Unternehmen. Der Begriff Institut ist nicht gesetzlich geschützt. Die deutsche Rechtsprechung schränkt seine Nutzung jedoch in bestimmten Fällen ein. Er ist abzugrenzen von der Institution - einer Einrichtung mit besonderer normativer Bedeutung.

Seit der Gründung der Universität Greifswald 1456 sind mit der Erweiterung der Kenntnisse von Forschung und Lehre auch die Institute in ihrer Zahl gewachsen. z.B.

Medizinische Fakultät: Institut für Anatomie und Zellbiologie, Institut für Med. Biochemie u. Molekularbiologie, Institut für Biometrie u. Medizinische Informatik, Institut für Epidemiologie u. Sozialmedizin, Institut für Humangenetik, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Institut für Immunologie u. Transfusionsmedizin, Institut für Klinische Chemie, Institut für Medizinische Psychologie, Institut für Pathologie, Institut für Pathophysiologie, Institut für Pharmakologie, Institut für Rechtsmedizin, Friedrich-Loeffler-Institut für Medizinische Mikrobiologie.

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät: Biologische Station Hiddensee, dem Botanischen Institut und Botanischem Garten, dem Institut für Mikrobiologie, Genetik, Biotechnologie, Zoologie, dem Institut für Biochemie, Institut für Pharmazie, Institut für Geographie und Geologie, Institut für Mathematik und Informatik, Institut für Physik

Philosophische Fakultät: Institute für Altertumswissenschaft, für Anglistik/Amerikanistik, für Baltistik, für Deutsche Philologie, für Kirchenmusik und Musikwissenschaft, für Romanistik und Slawistik. das Caspar-David-Friedrich-Institut, das Historisches Institut, das Nordische Institut, die Institute für Erziehungswissenschaft, für Philosophie, für Politikwissenschaft, für Psychologie und für Sportwissenschaft.

Theologische Fakultät: Als 1456 im Greifswalder Dom die Universität gegründet wurde, waren auch Professoren der Theologie mit dabei. In den Bibelwissenschaften wird nicht nur die Exegese des Alten und Neuen Testaments getrieben, sondern auch das Schrifttum, Kultur und Kult des Judentums reflektiert. Mit den Schätzen des Gustav-Dalman-Instituts besitzt die Fakultät dafür ein ganz besonderes "Pfund". Der Spezialbereich der Christlichen Archäologie und byzantinischen Kunstgeschichte steht als Verbindungsglied zwischen den exegetischen Fächern mit der Kirchengeschichte und hat in Greifswald eine über hundertjährige bedeutende Tradition.

Sehenswerte Einrichtungen.

Bereich Medizin: Auf dem Gelände des ehemaligen Dominikanerklosters „St. Katharina“ befindet sich im Herzen der Altstadt Greifswald, das Institut für Pathologie (1869-1871) in einem Komplex zusammen mit dem Institut für Anatomie (1853-1855), dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie (1862-64). 400 Jahre nach der Gründung der Universität wurde am 15. Oktober 1856 der Greifswalder Lehrstuhl für Pathologie errichtet. Damit ist der Lehrstuhl für Pathologie der zehnälteste in Deutschland. Den ersten Lehrauftrag für Pathologische Anatomie erhielt Oskar Pohl. Obgleich in historischen Zeiten hauptsächlich mit der Obduktion von Leichen befasst, ist die Pathologie in der heutigen Zeit vor allem dem Dienst am lebenden Patienten verpflichtet.

Bereich Mathematik-Naturwissenschaft: Das 1889-1891 errichtete Physikalische Institut ist ein geklinkertes Gebäude, welches sich im Innenhof des Hauptgebäudes befindet. Es ist über die Rubenowstraße oder dem Durchgang in der Domstraße zu erreichen. Der Turm mit der Sternwarte und der Kuppel wurde 1924 aufgesetzt und ist schon von weitem gut zu erkennen. An der Hofseite sind Gedenktafeln namhafter Physiker angebracht. Seit kurzen ist das Physikalische Institut in das neue Gebäude am Naturwissenschaftlichen Campus der Universität, Felix Hausdorff-Straße 6 eingezogen. Besonderheiten in dem neuen Institut sind das und der frei hängende Hörsaal.

1763 wurde der Botanische Garten auf dem heutigen Innenhof des Hauptgebäudes gegründet. Er diente vornehmlich für die Aufzucht von Heilpflanzen. Nach mehr als einhundert Jahren wurde der Garten in die Münter Straße zwischen Soldtmannstraße und Grimmer Straße, verlegt, wo 1885 die ersten drei großen Gewächshäuser in Betrieb genommen wurden. Der Botanische Garten besteht aus zwei räumlich voneinander getrennten Teilen. In der Münter Straße 2 befinden sich die Gewächshäuser und eine kleine Außenanlage und in der Friedrich-Ludwig Jahn Straße das etwa 8 Hektar große Arboretum. Der Botanische Garten der Universität dient vornehmlich der Forschung und Lehre ist aber für Besucher offen.

(Wikipedia/Infoblätter-Uni-Greifswald/Greifswald und Umgebung)